(sin) Ist der Zickenkrieg wirklich ein weibliches Phänomen? Ja, denn Geschichten wie diese kennt jede Frau. Beispiel gefällig: Sonja klingelt bei ihrer angeblich ach so guten Freundin durch. Eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter der gesamten Familie wird hinterlassen: „Hi, wollte nur mal hören, wie dein Schwangerschaftstest gelaufen ist?“. So, oder so ähnlich laufen tagtäglich aggressive Zickenkriege ab. Jungs hingegen leben ihre Aggressionen anders aus.

Nachhilfestunden in echtem Terror gibt’s für die kleinen Möchtegern-Zicken täglich in den News der großen, weiten Glitzer-Welt. Hotelerbin Paris Hilton soll inzwischen sogar eine ganz besondere Technik nutzen, um ihre Erzrivalin Lindsay Lohan fertig zu machen. Mittels Spoofing können fremde Mailboxen abgehört und manipuliert werden.

Hilton hingegen sieht sich beim täglichen Kampf selbst als Opfer: Ihr Sprecher sagte, dass in der jüngsten Vergangenheit wohl niemand so viel Unbill wegen angeblichen Bruchs der Privatsphäre durch moderne Kommunikationsgeräte erlebt habe, wie Hilton. Dennoch sagt die Gerüchteküche: Lohans Blackberrry-Account wurde von Hilton geknackt. Die Hotelerbin war als eine von 50 Personen genannt worden, die mit manipulierten Handy-Karten die Anzeigen auf den Displays anderer Kunden verändert haben.

Die männliche Welt hingegen trägt ihre Konkurrenz-Situationen weniger in verbaler Aggression aus. Da wird’s schon mal eher handgreiflich. Das gesprochene Wort in der Konfliktsituation ist selten eine männliche Attitüde. Das Ende: Nicht selten bilden sich Jugend-Gangs, die bis an die Zähne bewaffnet in Vorstadt-Ghettos um die Vorherrschaft kämpfen. Aber auch hier sind die großen Vorbilder nicht weit: Songwriter und Rapper Tupac ließ auf der Straße selbst gerne lieber die Waffen sprechen als die Worte. Jungen sind also eher "offen“ aggressiv.

Neuerdings beschäftigen sich selbst Wissenschaftler mit solchen eher verdeckten Aggressionen, wie sie besonders Mädchen ausleben. Doch verbale Gemeinheiten sind eben auch eine Form von Gewalt. Der Zickenkrieg ist weiblich.